Gratis Kreditkarte – was steckt dahinter?

Was steckt hinter den scheinbar kostenlosen Kreditkarten, die mit lukrativen Vorteilen locken?

12. März 2023

Frau mit Hund in Treppenhaus

Egal, ob du online Möbel oder Klamotten bestellst, eine Reise buchst oder eine Mitgliedschaft abschließt – immer wieder wird einem eine kostenlose Kreditkarte, die mit lukrativen Vorteilen lockt, angeboten. Bei anderen Anbietern erhältst du sie automatisch zur 0%-Finanzierung bzw. nach Abschluss einer Ratenzahlung dazu.

Doch verbirgt sich hinter dem kostenlosen Angebot nicht eine tückische Verlockung in die Schuldenfalle zu tappen? Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir eine solche Kreditkarte zu beantragen oder bereits eine bei dir zu Hause liegt, dann lies dir diesen Artikel durch. Wir wollen dir erklären, unter welchen Umständen sich die Anschaffung lohnt und auf welche oftmals versteckten Kosten du achten solltest.

Warum werden dir die Kreditkarten kostenlos angeboten?

Kreditkarten, die von vielen namhaften Marken umsonst angeboten werden, nennen sich Co-Branding Cards, übersetzt also Markenpartnerschaftskarten. Finanzinstitute und Banken geben diese Karten gemeinsam mit einem Partner, beispielsweise einem Online-Händler oder einer Fluggesellschaft, unter deren Marke heraus. In jedem Fall sind die Logos beider Kooperationspartner aufgedruckt. Natürlich wird dir diese Kreditkarte nicht völlig uneigennützig angeboten.

So bietet zum Beispiel ein Möbelhaus eine Visa-Kreditkarte zusammen mit der einer Bank an. Mit diesem Angebot erleichtert sich das Möbelhaus einige Schritte: Denn für das Prüfen der Kreditwürdigkeit seiner Kunden ist fortan das Finanzinstitut zuständig. Zudem wird sich erhofft, dass Besitzerinnen und Besitzer mit der Kreditkarte vermehrt im Möbelhaus einkaufen, um die Vorteile der Karte zu nutzen.

Auch die jeweiligen Finanzinstitute profitieren von der Vermarktung einer gemeinsamen Kreditkarte. Der Herausgeber hat beispielsweise die Möglichkeit, seinen Kundenstamm zu erweitern und verdient zudem an den Zinseinnahmen.

In diesem Fall entscheidest du dich jedoch bewusst dazu, dir eine solche Co-Branding Card zuzulegen.

Unverhofft kommt oft

Ein anderes Beispiel: Schließt du eine 0%-Ratenfinanzierung bei einem Elektrofachhändler ab, kannst du ebenfalls eine kostenlose Kreditkarte dazu bekommen, auch wenn dieser Fakt oft im Kleingedruckten des Kaufvertrags untergeht. Solange diese Karte nicht außerhalb der vereinbarten 0%-Finanzierung zum Einsatz kommt, richtet sie auch keinen Schaden an.

Verzögert sich aber die Rückzahlung, steigt der Zinssatz schnell an. Kaufst du ein weiteres Produkt mit dieser Kreditkarte, fallen ebenfall zusätzliche Kosten an. Hier musst du mit Zinsen von 10-20% rechnen.

Sowohl die Co-Branding Kreditkarten als auch die Karten, die du bei einer Ratenfinanzierung erhältst, funktionieren meistens nach dem Revolving-System. Diese werden oft „echte“ Kreditkarten genannt. Denn im Gegensatz zu anderen Karten, hat diese eine integrierte Teilzahlungsfunktion. Die getätigten Umsätze werden nicht automatisch vom Girokonto ab-, sondern auf ein zur Karte gehörendes Kreditkonto umgebucht. Das bedeutet, dass du diesen Kredit monatlich in Raten flexibel zurückzahlen kannst. Viele Anbieter lassen sich diesen Service durch teure Zinsen bezahlen. Hier kannst du nachlesen, was es sonst für Kreditkartentypen gibt.

Was sind die Vorteile?

Womit Partner-Banken und Unternehmen wohl am meisten werben, ist eben diese Flexibilität und der damit verbundene finanzielle Spielraum für ihre Kundinnen und Kunden. Besonders bei größeren oder ungeplanten Anschaffungen kann das Bezahlen auf Raten hilfreich sein, solltest du den Gesamtbetrag nicht auf einen Schlag begleichen können. Wenn es sich aber nicht um eine notwendige Anschaffung handelt, wäge die Mehrkosten ab und überlege, ob du nicht einen gewissen Anteil sparen kannst. So sparst du auch vermeidbare Zinsen.

Die Co-Branding Karte bietet außerdem je nach Partnerunternehmen spezifische Vorteile. Das können Bonuspunkte, Sonderkonditionen oder erweiterte Serviceleistungen sein.

Bleiben wir beim Beispiel des Möbelhauses: Die Kreditkarte bietet die Möglichkeit, dort zu einem, sagen wir, effektiven Jahreszins von 8,99% auf Kredit einzukaufen. Möchte man die Karte bei anderen Händlern einsetzen, erhöht sich der effektive Jahreszinssatz auf 14,95%. Geboten werden außerdem ein Bonusprogramm und eine automatische Mitgliedschaft, mit der du ausgewählte Einrichtungsgegenstände günstiger erwerben kannst.

Welche Nachteile gibt es?

Mit einer revolvierenden Kreditkarte kann es schnell teuer werden. Man spricht hier auch von der Schuldenfalle, denn meistens sind sie auf Teilzahlung voreingestellt und nicht auf Volltilgung. So wird am Monatsende nur ein kleiner Teil beglichen und der Rest bleibt als Schulden auf deinem Extra-Kreditkartenkonto.

Zusätzlich fallen oft hohe Gebühren an, sei es beim Abheben von Bargeld oder beim Bezahlen in Fremdwährung. Vor dem ersten Einsatz der Kreditkarte solltest du das überprüfen, denn viele Karten sind für diese Zwecke einfach ungeeignet und schnell zahlst du ein Vielfaches des eigentlichen Betrags.

Und auch trotz der Vorteile, die von den Anbietern angepriesen werden, lohnt sich diese Kreditkarten nur selten. Beispiel: Du erhältst bei einem Anbieter einen 2% Tankrabatt bei der Nutzung seines Sparprogramms an, das mit einer Kreditkarte verbunden ist. Bei den hohen Spritpreisen derzeit sieht das erst einmal sehr verlockend aus – jedoch nur auf den ersten Blick. Denn der Rabatt gilt nur bis zu einem Maximum von 150 Euro pro Monat. Das heißt, du kannst im Monat maximal 3 Euro und pro Jahr 36 Euro sparen, und das bei einem Jahrespreis des Pakets von 58,80€.

Leider war’s das noch nicht: Dazu kommt, dass sich große bzw. viele Einkäufe mit der Kreditkarte und auch die Anzahl der Karten negativ auf deinen Schufa-Score auswirken können. Denn mit jedem Einkauf nimmst du automatisch einen Kredit auf und jede weitere Karte wird bei der Schufa dauerhaft registriert, bis du diese kündigst. Also: Überleg dir gut, ob du dich von so einem Angebot verleiten lassen möchtest.

In jedem Fall solltest dir sicher sein, dass du die Vorteile sowie Bonus- bzw. Sparprogramme der jeweiligen Kreditkartenanbieter auch wirklich nutzt. Denn ansonsten macht die Anschaffung mehr Ärger als Sinn. Nur weil du mit den Leistungen einer Organisation zufrieden bist, solltest du nicht direkt zu ihrer Kreditkarte greifen.

Ich will die Karte loswerden, was jetzt?

Spätestens wenn du die Karte wieder loswerden möchtest, musst du wissen, mit welcher Bank du den Vertrag abgeschlossen hast. Bei dieser muss die Karte auch gekündigt werden. Wichtig ist zu beachten, dass alle Kredite abbezahlt sein müssen, um die Kündigung gültig zu machen. Auf jeden Fall sollte sie schriftlich erfolgen, also per Brief, E-Mail oder Fax. Auf eine Kündigungsbestätigung solltest du erpicht sein und im Zweifelsfall noch einmal bei der Bank nachhaken, wenn diese nicht automatisch kommt.

Wenn dein Vertragsabschluss weniger als 14 Tage her ist, kannst du von deinem gesetzlichen Widerrufsrecht Gebrauch machen, solltest du es dir einmal anders überlegt haben.

Und auch wenn du in die Kreditkartenfalle getappt bist, und monatlich teure Raten zahlst, gibt es einen Ausweg. Denn du bist nicht allein im Finanz-Dschungel unterwegs. Lade dir einfach unsere App herunter und frage deine individuelle Refinanzierung an. Wir prüfen gerne, ob wir den Zinssatz für deine bestehende Kreditkarte senken und dir so monatlich Geld sparen können.

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Angaben gemäß § 17 Abs. 2 und 3 PangV:

Konditionen (bonitätsabhängig): Nettodarlehensbetrag aller refinanzierten Darlehen pro Kunde 10,00 € bis 20.000,00 €, effektiver Jahreszins 7,87 % - 20,82 %, variabler Sollzinssatz p. a. 7,60 % - 19.06 %, Laufzeit in Monaten/Anzahl Raten 1 bis 120, monatliche Rate 10,06 € bis 374,13 €, zu zahlender Gesamtbetrag 10,06 € bis 44.895,52 €.

Repräsentatives Beispiel gemäß § 17 Abs. 4 PAngV:

Nettodarlehensbetrag 1.500,00 €, effektiver Jahreszins 12,30 %, variabler Sollzinssatz p.a. 11,66 %, Laufzeit in Monaten/Anzahl Raten 36, monatliche Rate 49,58 €, zu zahlender Gesamtbetrag 1.784,73 €. Bonität vorausgesetzt. Darlehensgeber: Erik Penser Bank AB, Apelbergsgatan 27, Postfach 7405, SE-103 91, Stockholm, Schweden