Zinssatz berechnen – so geht's

Jetzt wird es analog: Wir erklären auf einfache Weise, wie Zinssätze klassisch mit Stift und Papier berechnet werden.

8. Juni 2022

Junger Mann draußen auf dem sonnigen Balkon

Dank diverser Online-Rechner ist die Berechnung eines Zinssatzes auch ohne mathematische Vorkenntnisse kein Problem. Doch nicht immer hat man Zugang zu Rechner oder Smartphone. Außerdem ist es praktisch, zu wissen, welche Daten genau für die Berechnung notwendig sind. Vor allem bei Vergleichen lohnt es sich daher, die Formel zur Zinssatzberechnung zu kennen und anwenden zu können. Wir erklären auf einfache Weise, wie Zinssätze klassisch mit Stift und Papier berechnet werden.

Zinssatz berechnen – die Formel

Erfreulicherweise benötigt man zum Zinssatz berechnen keinen Dreisatz. Die Frage, wie berechne ich den Zinssatz, ist einfacher beantwortet, als du vielleicht glauben magst. Die kaufmännische Berechnung der Zinsen erfolgt immer auf das Jahr gesehen.

Gibt eine Bank einen Zinssatz für einen Kredit an, lautet die Formulierung üblicherweise “x Prozent p.a.” Das Kürzel “p.a.” steht für das Lateinische “per annum”, auf Deutsch “pro Jahr”. Dies gilt auch, wenn die Darlehenslaufzeit oder die Spareinlage deutlich kürzer ausfällt. Allerdings rechnen Banken bei dem Zinssatz pro Jahr nicht mit 365 Tagen oder bei einem Schaltjahr mit 366 Tagen. Das Jahr wird grundsätzlich mit 360 Tagen angesetzt.

Für die Berechnung des Zinssatzes sind zunächst vier Größen notwendig, in erster Linie natürlich der Betrag und die Höhe des Zinses. Folgende Faktoren benötigt man für die korrekte Zinsformel:

  • Z = Zinsbetrag
  • K = Kapital
  • p = Zinssatz (in Prozent)
  • t = Verzinsungsdauer (in Tagen)

Wird der Betrag für genau ein Jahr verzinst, lautet die Formel

Z = (K * p) / 100

Übersetzt: Die Zinsen ergeben sich aus der Multiplikation des Kapitals mit den Zinsen, geteilt durch 100.

Zinssatz berechnen – ein praktisches Beispiel

Angenommen, du nimmst einen Kredit für genau ein Jahr für 2.000 Euro auf. Die Zinsen betragen fünf Prozent. Übersetzt in die Formel ergibt sich:

Z = (2.000 * 5) / 100

Z lautet in diesem Fall 100, das heißt, du bezahlst 100 Euro an Zinsen.

Jetzt ist allerdings die Frage, wie viele Zinsen bei einer Kreditdauer von neun Monaten, 270 Tagen, anfallen. In diesem Fall kommt noch die Verzinsungsdauer t in die Formel dazu.

Es gilt Z = (((K * p)/100) / 360) *270.

Was ein wenig abstrakt aussieht, wird mit Zahlen “gefüttert” gleich viel anschaulicher:

Z = (((2.000 * 5)/100 / 360) * 270. Daraus ergibt sich Z = 75,6. Die Schritte im Einzelnen:

  • (2.000 * 5) / 100 = 100
  • 100 / 360 = 0,28
  • 0,28 * 270 = 75,6

Mit dieser kleinen Formel kannst du, vielleicht nicht im Kopf, aber auf jeden Fall mit dem Handy oder Taschenrechner, jederzeit nachrechnen, welche Kreditkosten auf dich zukommen, oder wie hoch ein Guthaben verzinst wird.

Effektiven Zinssatz berechnen

Den Zinssatz berechnen mit einem Rechner ist zwar einfach, im täglichen Kreditgeschäft aber nicht unbedingt zielführend. Die klassische Zinsformel für den Nominalzins eignet sich für Spareinlagen, aber nur in den seltensten Fällen für Kredite. Paragraf 6a der Preisangabenverordnung (PAngV) sieht vor, dass Banken in ihren Werbeanzeigen oder Beispielrechnungen immer den effektiven Jahreszins angeben müssen.

Der Nominalzins berücksichtigt in seiner Berechnung keinerlei sonstigen Faktoren wie zusätzliche Kosten, Anzahl der Zinstermine pro Jahr oder die unterjährige Anzahl der Tilgungsverrechnung.

Der effektive Jahreszins basiert nicht nur auf dem Nominalzins, sondern schließt auch mögliche Kosten, die mit dem Kredit in Zusammenhang stehen, mit ein. Kreditabschlussgebühren fallen in Deutschland nicht mehr an, da sie verboten wurden. Aber Baufinanzierungen können beispielsweise ein Disagio oder Schätzgebühren beinhalten.

Unter einem Disagio versteht man einen Abschlag. Angenommen, ein Immobilienkäufer benötigt ein Darlehen über 200.000 Euro mit einem Disagio von fünf Prozent. Er erhält in diesem Fall nur 190.000 Euro ausgezahlt. Dafür entrichtet er einen geringeren Zinssatz während der Darlehenslaufzeit. Die Zinsen selbst fallen aber auf 200.000 Euro an. Dieser Betrag muss auch getilgt werden. Das Disagio dient in erster Linie dazu, die monatliche Rate geringer zu halten.

Schätzgebühren fallen bei einer Baufinanzierung immer dann an, wenn die Bank die zu finanzierende und zu beleihende Immobilie schätzt, um den Wert zu ermitteln. Allerdings stellen nicht alle Banken Schätzgebühren in Rechnung, wenn sie die Taxe selbst vornehmen und keinen externen Gutachter beauftragen.

Ein Faktor, der sich auf jeden Fall auf die Höhe der zu zahlenden Zinsen, und damit auf den effektiven Zinssatz auswirkt, ist die Tilgungsverrechnung.

Angenommen, es bestehen zwei Kredite mit identischer Kreditsumme, gleicher Laufzeit und identischem Nominalzins. Du zahlst bei beiden Krediten folglich eine identische Rate. Die Rate besteht aus Zinsen und Tilgung. Mit jeder Tilgungsleistung reduziert sich deine Restschuld, der Anteil der Zinsen auf die Restschuld sinkt, der Tilgungsanteil steigt.

Bei dem einen Kredit wird die Tilgung alle drei Monate verrechnet, bei dem anderen Kredit am Ende des Jahres. Obwohl du jeden Monat einen Teil des Darlehens zurückzahlst, berechnet die Bank die Zinsen für den jeweiligen Zeitraum auf die anfängliche Summe. Im zweiten Fall mit jährlicher Tilgungsverrechnung zahlst du folglich mehr Zinsen als bei der vierteljährlichen Tilgungsverrechnung. Die Modalitäten der Tilgungsverrechnung sind allerdings etwas zu komplex, um sie in diesem Beispiel anzuführen. Wir wollen uns bei dem Beispiel zu den Kreditkosten daher auf “griffigere” Beispiele verlegen.

Die Formel für den effektiven Jahreszins bei einem Ratenkredit lautet übrigens

zinssatz.png

Wir vereinfachen es. Bleiben wir bei unserem Beispiel für die einfache Zinsberechnung. Diese Daten werden jetzt noch um die Kreditkosten ergänzt. Wir nehmen an, dass eine Vermittlungsprovision für das Darlehen in Höhe von einem Prozent angefallen ist. Bei den Kreditkosten handelt es sich um alle Kosten in Zusammenhang mit dem Darlehen. In unserem Beispiel sind dies

  • Zinsen
  • Vermittlungsgebühr

Die Kreditkosten ermittelst du, indem du vom Gesamtbetrag, der zurückgezahlt wird, den Auszahlungsbetrag, also die Nettodarlehenssumme, abziehst. Die monatliche Rate in unserem Beispiel mit zwölf Monaten Laufzeit und einem Kreditbetrag in Höhe von 2.000 Euro beträgt 171,21 Euro und führt zu einer Gesamtrückzahlung von 2.054,58 Euro. Die Kreditkosten betragen in diesem Fall folglich 54,58 Euro. Für unser Berechnungsbeispiel ergänzen wir die Kreditkosten jetzt noch um 20 Euro für die Vermittlungsgebühr.

Die einfache Formel sieht folgendermaßen aus:

effektiver Jahreszins = (Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) * (24 / Laufzeit in Monaten + 1).

Legen wir jetzt unsere Zahlen zugrunde: effektiver Jahreszins = ((74,58 / 2.000) * (24 / 13) * 100) effektiver Jahreszins = 6,88 Prozent

Es ist also vergleichsweise einfach, den Zinssatz berechnen, wenn man weiß, welche Eckdaten man benötigt.

Zinsen vergleichen, Kosten senken

Warum ist es sinnvoll, Zinsen zu vergleichen? Die Antwort liegt auf der Hand: Nur durch die Vergleiche kannst du herausfinden, ob du ein günstiges Angebot nutzt oder schlicht zu viel an Zinsen bezahlst.

Die einfachste Methode, herauszufinden, ob du bei den Zinsen Geld sparen kannst, ist eine Anfrage bei Anyfin. Anyfin prüft, ob es dir ein günstigeres Angebot machen kann und übermittelt dir dieses, wenn es zutrifft. Der Vorteil beim Kreditvergleich von Anyfin ist, dass er für dich völlig kostenlos erfolgt. Es fallen auch keine Gebühren oder Provisionen an, wenn du das Angebot von Anyfin annimmst. Aber der Reihe nach.

Wie funktioniert Anyfin?

Anyfin hilft dir, deine Kredite zu optimieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um bestehende Ratenkredite, einen ausgeschöpften Kreditrahmen bei der Kreditkarte oder einen Dispo handelt. Über die Anyfin-App lädst du deinen aktuellen Kreditsaldo und deine Kreditkonditionen hoch. Anyfin prüft jetzt, ob es dir bessere Konditionen bieten kann. Bei der Partnerbank von Anyfin handelt es sich um die schwedische EP Bank. Kann dir Anyfin bessere Konditionen bieten, erhältst du ein Angebot. Nimmst du das Angebot an, löst die EP Bank dein laufendes Darlehen ab und du zahlst in Zukunft dort deine monatlichen Raten. Die Anzahl der Darlehen spielt übrigens keine Rolle. Du kannst nur die Gesamtsumme von 20.000 Euro nicht überschreiten.

FAQs

Wer kann bei Anyfin einen Kredit umschulden?

Um bei Anyfin einen Kredit umschulden zu können, musst du volljährig sein und einen Wohnsitz in Deutschland nachweisen. Die Bonität spielt bei der Beurteilung ebenfalls eine Rolle.

Ist Anyfin eine Bank?

Nein, Anyfin ist keine Bank, Anyfin stellt die komplexe Technologie zur Verfügung, die deine Anfrage prüft. Damit ist Anyfin dein erster Ansprechpartner, wenn es um die mögliche Umschuldung deiner Kredite geht. Anyfin arbeitet schon seit Beginn an mit der schwedischen EP Bank zusammen.

Kann ich bei Anyfin einen neuen Kredit aufnehmen?

Nein, das Konzept von Anyfin sieht nur die Umschuldung bestehender Kredite vor, keine erneute Kreditvergabe. Anyfin sieht es als seine Aufgabe, deine finanzielle Situation zu entspannen um dir eine größere finanzielle Freiheit zu ermöglichen und keine weitere Verschuldung anzustoßen.

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Angaben gemäß § 17 Abs. 2 und 3 PangV:

Konditionen (bonitätsabhängig): Nettodarlehensbetrag aller refinanzierten Darlehen pro Kunde 10,00 € bis 20.000,00 €, effektiver Jahreszins 8,71 % - 16,74 %, variabler Sollzinssatz p. a. 8,38 % - 15,58 %, Laufzeit in Monaten/Anzahl Raten 1 bis 120, monatliche Rate 10,06 € bis 329,79 €, zu zahlender Gesamtbetrag 10,06 € bis 39.574,50 €.

Repräsentatives Beispiel gemäß § 17 Abs. 4 PAngV:

Nettodarlehensbetrag 500,00 €, effektiver Jahreszins 12,06 %, variabler Sollzinssatz p.a. 11,44 %, Laufzeit in Monaten/Anzahl Raten 18, monatliche Rate 30,36 €, zu zahlender Gesamtbetrag 546,50 €. Bonität vorausgesetzt. Darlehensgeber: EP Bank AB, Apelbergsgatan 27, Postfach 7405, SE-103 91, Stockholm, Schweden