Bei Wirtschaft und Finanzen mitreden
Inflation, Leitzins, EZB – was genau diese und andere Begriffe bedeuten, erklären wir in diesem Artikel.
•24. Mai 2022
Überall wird über die Lage der Weltwirtschaft gesprochen. Und damit kursieren sehr viele Fachwörter. Hast du ein paar davon schon mal gehört, aber weißt nicht genau, was sie bedeuten? Oder verstehst du nur Bahnhof? Du bist damit nicht allein. Damit du mitreden kannst (wenn du möchtest), erklären wir hier.
Inflation
Inflation bedeutet, dass das allgemeine Preisniveau ansteigt bzw. jeder einzelne Euro weniger wert ist. Man kann einfach weniger Waren oder Dienstleistungen für den gleichen Geldbetrag kaufen. Hier kannst du mehr über Inflation lesen und wie du dich gegen sie wappnen kannst.
Inflationsziel
Das eine Zielvorgabe dafür, wie hoch die Inflation in einer Volkswirtschaft sein sollte. Im Euroraum ist es Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB), dieses Ziel zu erreichen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass das Preisniveau im Laufe der Zeit gleichmäßig steigt.
Europäische Zentralbank (EZB)
Die EZB sorgt dafür, dass das Preisniveau im Euroraum stabil bleibt, also das Geld seinen Wert im Laufe der Zeit behält. Dies kann sie durch die Höhe des Leitzins steuern. Die EZB sorgt außerdem dafür, dass das europäische Bankensystem und damit auch dein Geld auf der Bank sicher ist. Sie ist zudem die einzige Institution im Euroraum, die Banknoten ausgeben darf.
Zinssatz
Der Zinssatz ist eine Art Leihgebühr für Geld. Er gibt an, was es kostet, sich von der Bank Geld zu leihen.
Leitzins
Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem die EZB den Banken Geld leiht. Er wird als Bremse oder Beschleuniger in der Wirtschaft eingesetzt: Wenn die Inflation hoch ist, erhöht die EZB den Leitzins. Dies führt zu einem gedämpften Konsum, sinkenden Börsenkursen und einer geringeren Investitionsbereitschaft. Dadurch ist weniger Geld im Umlauf, was wiederum dazu führt, dass jeder einzelne Euro mehr wert ist. Und dies führt schließlich zu einer Dämpfung der Inflation.
Negativzins
Einige Banken erheben Negativzinsen auf Sparkonten. Bei einem Guthaben von 100 Euro und einem Zinssatz von -1% hast du nach einem Jahr nur noch 99 Euro. Es verdient also die Bank an deinem Ersparten, nicht du. Mit Negativzinsen wollen Banken verhindern, dass du größere Beträge anlegst. Es gibt allerdings oft einen Freibetrag. Ist dein Guthaben geringer als dieser, musst du keine Negativzinsen zahlen.
BaFin
BaFin ist die Abkürzung für Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Sie ist eine Anstalt öffentlichen Rechts und hat das Ziel, dass im deutschen Finanzsystem alles glatt läuft. Deshalb überwacht sie Banken, Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel in Deutschland.
Börse
Ein Marktplatz, auf dem Aktien ge- und verkauft werden, ähnlich wie bei einer Auktionsseite.
Aktie
Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, das die Rechtsform Aktiengesellschaft hat. Kaufst du eine Aktie, wirst du dadurch zu einem gewissen Anteil Miteigentümerin oder Miteigentümer dieses Unternehmens.
Anleihe
Wer hingegen eine Anleihe kauft, gibt dem Unternehmen einen Kredit, damit es Investitionen tätigen kann, wird allerdings kein Mitieigentümer.
Wissenshungrig? Schau doch mal in unser Finanzwissen, wo wir noch mehr Begriffe aus der Welt der Finanzen und Wirtschaft erklären.
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